LGBTQIA+ Was heißt das genau?
Die wichtigsten Antworten auf offene Fragen.
© Shutterstock
Die Diversität der Geschlechter ist nicht immer einfach zu verstehen, wir nutzen den Pride-Month um uns besser kennenzulernen. Damit dies gelingt, hier die wichtigsten Antworten des RosaLila-PantherInnen-Vorsitzenden Joe Niedermayer auf noch immer offene Fragen rund um die LGBTQIA+-Community.
LGBTQIA+ WAS HEISST DAS GENAU?
Hierbei handelt es sich um eine Abkürzung für Verschiedenes – lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, inter*, queer, asexuell + noch weitere Identitäten bzw. sexuelle Orientierungen.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN QUEER UND NON-BINARY?
Queer ist ein Überbegriff ähnlich zu LGBTQIA+. Non-binary ist eine Art von Transidentität für Menschen, die sich nicht im binären Mann/Frau- Schema einordnen.
WIE KANN ICH MEIN KIND MIT SEINER „NEUEN“ GESCHLECHTLICHEN IDENTITÄT UNTERSTÜTZEN?
Man soll das Kind mit seinen Wünschen ernst nehmen. Die gewünschte Anrede, ein bevorzugter Name oder auch äußere Merkmale sollen akzeptierend anerkannt werden. Das Wichtigste ist, dass man zur anderen Person steht und das Gefühl vermittelt: Du bist gut, so wie du bist!
WAS PASSIERT, WENN ICH NICHT DIE RICHTIGE ANSPRACHE VERWENDE?
Wenn man einen feminin aussehenden Mann aus Versehen als Frau anspricht oder eine ältere Frau aus Versehen als Herr bezeichnet, ist das für diese Personen ja auch irritierend. Stehen Trans-Personen gegenüber, können falsche Anreden sehr verletzend sein.
WAS BEDEUTET DIE HINTERFRAGUNG DER KATEGORIEN MÄNNLICH UND WEIBLICH FÜR UNSEREN ARBEITSALLTAG?
Unsere ganze Gesellschaft ist binär in männlich und weiblich geprägt. Das beginnt bei der Kleidung von Kindern und endet bei unseren Toiletten und ganz vielen anderen Alltagssituationen. Menschen, die sich in diesem Binär-Modell nicht einordnen, leiden in der Arbeitswelt oft sehr.
WELCHE BEDEUTUNG HAT ASEXUALITÄT UND WIE KANN
SIE SICH IN VERSCHIEDENEN FORMEN MANIFESTIEREN?
Man unterscheidet zwischen Asexualität und Aromantik. Es gibt es Menschen, die durchaus in romantischen Liebesbeziehungen leben ohne Sex, oder sexuelle Beziehungen ohne Romantik. Asexualität ist vielleicht verbreiteter als Homosexualität. Viele Menschen führen langjährige Liebesbeziehungen, wollen jedoch keinen Sex mehr. Das ist zum Beispiel ganz normal und absolut kein Problem, doch unsere Gesellschaft tabuisiert diese Themen. Warum? Das ist nicht notwendig.
WIE KÖNNEN WIR ALS GESELLSCHAFT DIE AKZEPTANZ UND INKLUSION VON NICHT-BINÄREN PERSONEN FÖRDERN?
Ja, das ist sogar sehr einfach. Wir können nach den gewünschten Pronomen fragen und versuchen, passend zu sprechen. Hier können Fehler passieren, das ist ganz normal. Wir können uns aber entschuldigen und wir werden immer etwas besser in dieser vermeintlich neuen Sprache.
WIE VIELE GESCHLECHTER GIBT ES DENN NUN?
Geschlecht ist ein Spektrum, in dem sich Menschen einordnen können. Verschiedene Bereiche des Spektrums haben spezielle Bezeichnungen. Juristisch kann man in Österreich sechs Optionen in Dokumenten eintragen: Mann, Frau, Divers, offen, inter*, kein Eintrag
KÖNNEN SICH ALLE MENSCHEN IHR GESCHLECHT AUSSUCHEN?
Ja. Eine freie Wahl der persönlichen Pronomen und Identität steht selbstver- ständlich allen frei. Um den Eintrag auch in juristischen Dokumenten korrekt zu erhalten, benötigt es in Österreich jedoch medizinische beziehungsweise psycho- logische Stellungnahmen.
WAS SIND DIE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN GENDERFLUIDITÄT UND GENDERQUEER?
Genderfluidität beschreibt, dass sich die eigene Geschlechtsidentität je nach momentanem Befinden ändern kann. Als Genderqueer definieren sich Menschen, die sich nicht im binären System einordnen, ähnlich zu nichtbinär.
Mehr rund um LGBTQIA+ liest du hier:
Beth Ditto: „Wir Queers und Weirdos waren schon immer da“
Über die Autorin dieses Beitrags:
Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Abo