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Harmonie ist gesund: So tun uns Beziehungen gut

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4 Min.

©Foto von Oziel Gómez auf Unsplash

Händchen halten und Schmetterlinge im Bauch: Frisch verliebt sein ist schön. Wenn aus deiner jungen Liebe allerdings eine dauerhafte Beziehung wird, beruhigen sich irgendwann die stürmischen Gefühle der Anfangszeit. Das heißt nicht, dass es in deiner Partnerschaft kriseln muss. Im Gegenteil – stabilere Hormonlevel erlauben es dem Körper und der Seele, sich auf ein gesundes Level einzupegeln.

In Österreich sind rund 71 Prozent der erwachsenen Bevölkerung fest verbandelt. Das tut gut, wenn denn die Partnerschaft auf solidem Boden steht. Unglückliche Lebensgemeinschaften können dich hingegen regelrecht krank machen. Eine harmonische Beziehung hat dafür die umgekehrte Wirkung. Das gilt auch, wenn es zwischendurch zum Streit kommt oder es im Bett vorübergehend nur mit Viagra kaufen klappt.

Der Körper ist der beste Ratgeber. Fühlst du dich in der Gegenwart deines Partners so richtig entspannt? Oder lächelst du schon, wenn du nur an die andere Person denkst? Das heißt, dass dein Unterbewusstsein mit der Beziehung zufrieden ist. Der falsche Partner kann deinen Körper hingegen dazu bringen, sich ständig angespannt und fluchtbereit zu fühlen, selbst wenn du es noch nicht wahrhaben willst.

Eine gute Beziehung kann Flügel verleihen oder zumindest Energie fließen lassen. Die Leistungsfähigkeit steigt und Niederlagen werden viel einfacher verkraftet, wenn im Hintergrund jemand ist, an den du dich zuverlässig anlehnen kannst.

Das Mehr an Energie geht häufig mit einem Plus an Tatendrang einher. Neue Hobbys zu zweit oder auch mal allein und ein gesteigertes Interesse an einer gesunden Lebensweise sind in harmonischen Beziehungen häufiger zu finden. Das liegt unter anderem daran, dass die Partner bewusster Wert auf ihr eigenes Wohlbefinden und das ihres Liebsten legen. Kochen, Sport treiben, in der Natur spazieren gehen, das alles macht zu zweit mehr Spaß. Das man sich gegenseitig motivieren kann, hilft zusätzlich.

Harmonie sollte jedoch nicht automatisch mit Konfliktfreiheit gleichgesetzt werden. Reibungen und Meinungsverschiedenheiten gehören zum Leben dazu. Selbst wenn du deinen Traumpartner gefunden hast, bleibt ihr zwei eigenständige Menschen, mit eigenen Ideen und Ansprüchen, und individuellen Erlebnissen im Alltag, die nerven oder stressen können. Die Art der Konfliktbewältigung macht den Unterschied. Wer die Zähne zusammenbeißt und passiv-aggressiv vor sich hin leidet, tut weder sich selbst noch dem Partner einen Gefallen. Sich aussprechen und die Luft klären ist der beste Weg, wenn einem etwas auf der Seele brennt.

Eine sofortige Versöhnung nach einem Streit ist schön, aber nicht immer realistisch. Manchmal muss etwas Freiraum sein, ehe du oder dein Partner abgekühlt genug seid, um die Argumente und Sichtweise des anderen wirklich zu verstehen.

Langeweile gehört ebenfalls zum Alltag dazu. Das Leben besteht halt nicht nur aus Höhepunkten. Ein bisschen Eintönigkeit ist sogar positiv für die mentale Gesundheit, weil du dich dabei geborgen fühlen kannst und die Hormonausschüttung stabil bleibt. Nur wenn du so rastlos wirst, dass dein Körper ständig mit dem Fluchtmodus kämpfst, ist das ein Anzeichen, dass mit deiner Beziehung etwas nicht stimmt.

Auch hier ist der erste Ansatz immer das Gespräch. Respektvoller Umgang miteinander sollte eine Selbstverständlichkeit sein, auch wenn das im Eifer des Gefechts manchmal schwerfallen kann. Fair bleiben und wirklich zuhören kann gelernt werden. Das ist auch in allen anderen Beziehungen nützlich, ob es nun um eine Aussprache mit dem Chef oder eine Beschwerde bei einem Online-Kundendienst geht.

Die wahre Liebe zu finden ist ein echtes Glück. Um diese am Leben zu erhalten, ist allerdings in der Regel ein bisschen Mühe nötig. Wir sind keine Gedankenleser. Wer es etwa versäumt, dem Partner im Haushalt zu helfen, Komplimente zu machen, weil der ja eh weiß, dass man ihn liebt, oder Zeit für echte Gemeinsamkeit zu schaffen, kann plötzlich vor den Trümmern seiner Beziehung stehen.

Auf die Qualität kommt es dabei viel mehr an als auf die Quantität, und dass es von Herzen kommt. Kompromissbereitschaft gehört ebenfalls dazu. Liebt dein Partner Sport und du bevorzugst lange Gespräche vor dem Kaminfeuer? Ein Wochenende, wo sich beides verbinden lässt, ist die Lösung. Hauptsache, ihr habt beide an einem ausreichend großen Teil des Programms Freude. Sonst kommt nämlich leicht eine Märtyrerstimmung auf, wenn ein Partner das Gefühl hat, dass er nur Opfer bringt.

Um sicher zu sein, dass beide sich auch im Laufe der Jahre weiter verstehen, ist der Austausch über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse wichtig. Unausgesprochenes oder Missverständnisse führen nur zu unterschwelligen Konflikten.

Dass glückliche Beziehungen gesundheitsfördernd sind, ist wissenschaftlich seit langem erwiesen. Für die 1,8 Millionen Singles in Österreich ist das allerdings kein Grund zum Verzweifeln. Nicht-romantische Beziehungen können dir genauso viel gesundheitlichen Nutzen bringen, ob es nun um Freunde oder Familie geht. Hauptsache, du fühlst sich mit ihnen geborgen und entspannt und kannst dich auf ihren Rückhalt verlassen, auch ohne Schmetterlinge im Bauch.

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