Business-Frühstück der Raiffeisen Landesbank Kärnten
Während die Zinsen in den kommenden Monaten unverändert bleiben, sollte die Inflation unter die 4-Prozentmarke sinken, verriet Chefökonom Gunter Deuber im Rahmen des Raiffeisen Business Frühstücks.
Von links: Georg Niedersüß (Offener), Gunter Deuber (Raiffeisen Research), Karin Trimmel (Stroh Austria), Markus Furtenbacher (Unser Lagerhaus) und Manfred Wilhelmer (Raiffeisen Landesbank Kärnten) © RLB Kärnten
Die RLB lud Firmenkunden zum Business-Frühstück
So schwierig der Begriff auszusprechen ist, so weitreichend sind auch seine Folgen. Die Rede ist von der Stagflationsrezession, die eine stagnierende bis leicht rückläufige reale Wirtschaftsleistung bei gleichzeitig hoher Inflation mit sich bringt. „Für heuer sollte sich die Situation nicht bessern, aber schon 2024 rechnen wir mit einem leichten Aufschwung“, sagte Gunter Deuber, Leiter von Raiffeisen Research, im Rahmen des Business Frühstücks der Raiffeisen Landesbank Kärnten. Der Chefökonom rechnet im nächsten Jahr mit einem BIP-Wachstum von 0,6 Prozent für Österreich. Die Industrie und der Immobilienmarkt würden aktuell schwächeln, dafür hätten der Kapital- und Aktienmarkt die aktuelle Situation gut verdaut. Sorgenkind ist nach wie vor Österreichs Inflation. „Mit prognostizierten 7,6 Prozent liegt sie deutlich über der Eurozone.“ 2024 sollte sie dann auf rund 3,8 Prozent sinken. Positiv: Der private Konsum dürfte sich im kommenden Jahr aufgrund der Reallohnzuwächse wieder stabilisieren.
Immobilienpreise sinken, Kärnten mit Standortvorteil
Kredite blieben in Österreich länger gefragt als im Rest von Europa, vor allem weil Unternehmen investierten. „Jetzt steht bei den Krediten eine Trendumkehr bevor.“ Im privaten Bereich geht die Nachfrage nach Immobilienkrediten zurück – mit weiteichenden Folgen: Bis zum Jahr 2025 sollten die Preise am Immobilienmarkt laut Raiffeisen Research um rund 10 Prozent sinken. Deuber: „Immobilien werden dadurch wieder leistbarer.“ Allerdings müsse das weiterhin ein wirtschaftspolitisches Thema sein, weil Österreich „nur“ auf das Niveau vor der Zinswende zurückkehre. Übrigens: Kärnten bietet aktuell aufgrund der Leistbarkeit von Wohnraum einen Standortvorteil.
Keine Aussicht auf Zinssenkungen
Deuber rechnet in den kommenden Monaten mit keinen Zinssenkungen, weil die EZB vorrangig ihr Inflationsziel erreichen möchte. „Erst im zweiten Halbjahr 2024 könnte es so weit sein“, meint der Raiffeisen Chefökonom. Aktuell werfen österreichische Staatsanleihen wieder Renditen im Bereich von 3 bis 3,5 Prozent ab, Anleihen von privaten Schuldnern weisen noch höhere Verzinsungen auf. Deubers Tipp: „Mittelfristig können festverzinsliche Veranlagungen eine reale Rendite bieten, also eine Verzinsung über der Inflation.“ Die europäischen Börsen sind kurz- und mittelfristig attraktiver bewertet. „Langfristig sollte aber der US-Markt wegen Big-Tech und Künstlicher Intelligenz profitieren.“
Unternehmen profitieren in Finanzfragen von Nähe und Kompetenz
Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, bleibt zuversichtlich. „Die Raiffeisen Landesbank Kärnten ist die Kärntner Firmenkundenbank und punktet mit Nähe und Kompetenz. Wir verstehen die Kärntner Unternehmer und bieten maßgeschneiderte Lösungen für die finanziellen Herausforderungen.“
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